Der Lohn guter Ideen
Das betriebliche Vorschlagswesen bei Wieland
Seit 1951 gibt es bei Wieland ein systematisches betriebliches Vorschlagswesen. Im Laufe der Zeit erfuhr es einige Veränderungen, seit 1995 ist es im Wieland-Ideen-Wettbewerb organisiert. Künftig werden Regelungen im Vordergrund stehen, die die gesamte Wieland Gruppe umfassen.
Es hat auch bei Wieland eine lange Tradition, dass Mitarbeiter mit Verbesserungsvorschlägen zu mehr Effizienz, Einsparungen oder erhöhter Arbeitssicherheit beitragen – und dafür eine finanzielle Anerkennung erhalten. Erstmals systematisiert wurde diese Praxis mit der Gründung des betrieblichen Vorschlagswesens im Jahr 1951. Dabei wurden Verfahren festgelegt, wie die Vorschläge von einem Ausschuss zu bewerten und zu vergüten sind. Wichtigster Richtwert war schon damals der durch die Verbesserung erzielte jährliche Nutzwert, an dem der Mitarbeiter beteiligt wurde.
1995 erhielt der Prozess die Bezeichnung, die er noch heute trägt: Wieland-Ideen-Wettbewerb (WIW). Nach zwei Jahren folgte die Umstellung auf ein Wertepunktsystem, bei dem die Mitarbeiter übers Jahr Punkte sammeln konnten, die dann vergütet wurden. Weitere Veränderungen gab es 2006: Für alle vier produzierenden Werke in Deutschland wurde eine gemeinsame Betriebsvereinbarung geschlossen sowie eine einheitliche IT-Plattform geschaffen. Mehr noch: Um auch Anreize für Verbesserungsvorschläge zu setzen, deren Bedeutung sich nicht in einem konkreten Nutzwert beziffern lässt – zum Beispiel Verbesserungen der Sicherheit – führte man zusätzlich zur Nutzwertbeteiligung ein Jahreslos-Verfahren ein. Die Mitarbeiter erhielten nun für jede akzeptierte Idee ein Los, jedes Zehnte wurde am Jahresende vom Vorstand gezogen; die Gewinner durften sich über Prämien im Wert von 100 bis 4.000 Euro freuen. Diesem Jahreslosverfahren schlossen sich 2011 die österreichischen Produktionsstandorte an.
Weil das Verfahren wegen der Zufälligkeit des Losglücks durchaus Ungerechtigkeiten produzieren konnte, wird es aktuell weiterentwickelt. Im Fokus steht für die WIW-Lenkungsgruppe seitdem die Implementierung eines Systems, das der Internationalisierung und Globalisierung der Wieland Gruppe Rechnung trägt. Ziel ist die Schaffung eines weltweit implementierbaren Ideen-Wettbewerbs, der alle Wieland-Standorte rund um den Globus als Ganzes einbezieht.
Wie bedeutend die Thematik ist, wird daran deutlich, dass schon bisher aus den deutschen und österreichischen Standorten jährlich durchschnittlich 1.400 Verbesserungsvorschläge eingehen, deren summierter Jahresnutzwert zwischen 800.000 und 2 Millionen Euro liegt. Den höchsten einzelnen Jahresnutzwert von 752.787 Euro erzielte übrigens 2011 ein Vorschlag zur „Gewinnung von repräsentativen Arbeitsplänen für die Inventurbewertung.“