Engagement für ein herausragendes Gebäude
Eine lange Geschichte: Wieland und das Ulmer Münster
Schon Mathilde Wieland unterstützt die Fertigstellung der weltweit größten evangelischen Kirche. Später leiten die Wieland-Vorstände Karl und Wolfgang Eychmüller fast acht Jahrzehnte lang den Ulmer Münsterbauverein. Und bis heute spendet Wieland für den Erhalt des außergewöhnlichen Kulturerbes.
Das Ulmer Münster ist eine Kirche der Superlative: Mit mehr als 161 Metern Höhe hat sie nicht nur den höchsten Kirchturm der Welt, sondern ist mit 123 Metern Länge und 48 Metern Breite auch die weltweit größte evangelische Kirche – und eines der größten gotischen Gebäude in Süddeutschland. Das „Münster Unserer Lieben Frau in Ulm“ ist Wahrzeichen der Stadt und anerkanntes Kulturerbe.
Begonnen wird mit dem ambitionierten Bau im Jahr 1377, die Vollendung zieht sich mit längeren Unterbrechungen bis 1890 hin, dann ist auch der enorme Hauptturm an der Westfassade fertiggestellt. Möglich wird dies unter anderem durch Spenden betuchter Ulmer Bürger. So stiftet etwa auch Mathilde Wieland anlässlich der Vollendung 1890 ein Fenster für das Münster – wohl ohne zu ahnen, dass sie damit eine lange Tradition der Verbundenheit des Unternehmens Wieland mit dem Ulmer Münster begründet.
1925 geben die Fundamente unter dem über 50.000 Tonnen schweren Hauptturm nach, auch zahlreiche Stützstreben sind marode. Weil die evangelische Kirchengemeinde, seit 1894 Eigentümerin des Bauwerks, die Kosten nie und nimmer stemmen kann, gründen Ulmer Bürger den Münsterbauverein mit dem Ziel, Geldmittel für den Erhalt des Bauwerks zu beschaffen. Gesteuert wird der Verein von einem Ausschuss, dem neben dem Prälaten, dem Dekan und dem Oberbürgermeister auch Vertreter der Ulmer Bürgerschaft angehören – und der Vorstand. Dieses Amt bekleidet seit der Gründung Karl Eychmüller, damals bereits Vorstandsmitglied bei Wieland. Fast ein halbes Jahrhundert lang steht er dem Münsterbauverein vor, in seine Amtszeit fallen auch die umfangreichen Renovierungen und Ausbesserungen nach dem 2. Weltkrieg.
1973 tritt sein Sohn Wolfgang Eychmüller als Vorstand des Münsterbauvereins in die Fußstapfen seines Vaters – dem er bereits im Jahr zuvor als Vorstandsvorsitzender von Wieland nachgefolgt war. 40 Jahre steht er an der Spitze des Münsterbauvereins; seine Trauerfeier wird im Ulmer Münster abgehalten.
Auch nach seinem Tod bleibt die enge Verbindung zu Wieland bestehen, ehemalige und aktuelle Führungskräfte engagieren sich bis heute in dem Verein. Selbstverständlich lässt die Wieland-Werke AG dem Münsterbauverein regelmäßig Spenden zukommen, so auch für die aktuell laufende, auf Jahre angesetzte, Renovierung des höchsten Kirchturmes der Welt.