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Story 074 – 2018 – Qualität Geschäftsmodell

Keine Science Fiction: Raumschiff Orion

Wieland ist am neuen Raumfahrtprojekt der NASA beteiligt

Wenn in naher Zukunft wieder bemannte NASA-Raumschiffe in den Weltraum starten, hat auch Wieland einen Beitrag dazu geleistet: mit einer Kupferrohrspule zum Testen eines wichtigen Druckreglers, der im Europäischen Servicemodul des Orion-Raumschiffs eingebaut ist.

Bei „Raumschiff Orion“ denken viele an die legendäre Fernsehserie aus den 1960er-Jahren, in der „Fliegende Untertassen“ das deutsche Fernsehpublikum erstmals in die phantastische Welt der „Science-Fiction“ entführten. Jetzt wird das „Raumschiff Orion“ Realität: In der Nachfolge des stillgelegten Space Shuttle hat die NASA ein Raumfahrtprogramm aufgelegt, in dem eine Raumkapsel namens Orion eine zentrale Rolle spielt. Nach einigen Verzögerungen soll das optisch an die legendären Apollo-Kapseln erinnernde Raumschiff 2022 erstmals wieder Menschen zum Mond bringen.

Völlig neu ist aber, dass die europäische Raumfahrtagentur ESA ein wichtiges Bauteil zu Orion beisteuert: das hinter dem kegelförmigen Crewmodul sitzende Europäische Servicemodul (ESM). In ihm sind Komponenten für den Antrieb, die Energieversorgung, die Lebenserhaltungssysteme und die Klimatisierung untergebracht. Gebaut wird das ESM bei Airbus in Bremen.

Wie schon bei früheren Raumschiffen kommt auch bei Orion das Prinzip zum Einsatz, Treibstofftanks mit Helium unter Druck zu setzen und so die flüssigen Treibstoffe in die Antriebs- und Steuertriebwerke zu pressen. Unabdingbar sind hierfür Druckregler, die die Zufuhr des unter extrem hohem Druck stehenden Heliums steuern. Ebenso unverzichtbar ist es, diese Druckregler vor dem Einbau in das ESM auf Herz und Nieren zu prüfen.

Airbus vertraut dabei 2018 auf Wieland: Als Lieferant einer 167 Meter langen, als Wärmeübertrager genutzten Kupferrohrspule mit besonders hoher Wärmespeicherfähigkeit. Diese ist erforderlich, weil das Helium nicht kontinuierlich, sondern gepulst durch die Spule fließt, die Wärme aber nicht in der entsprechenden Pulsierung abgerufen werden kann. Deshalb hat das spezielle Kupferrohr bei 18 Millimeter Durchmesser eine vergleichsweise große Wandstärke von 2 Millimetern.

Verläuft alles nach Plan, wird Orion ab 2022 regelmäßig zum Mond fliegen – und später auch zum Mars und zu Asteroiden. Nie zuvor wurde ein Raumschiff konstruiert, mit dem sich Menschen weiter von der Erde entfernen können – und Wieland war mit Kupferrohr für einen lebenswichtigen Druckreglertest daran beteiligt.

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Kupferrohrspulen

„Rocket Science“: Airbus-Techniker montieren in Bremen das zylindrische Servicemodul für Orion. In ihm ist auch der mit einer Kupferrohrspule von Wieland geprüfte Druckregler untergebracht.