Story-Headerimage
3 min Lesedauer
Story 069 – 1902 – Innovation Qualität

Legendärer Motor der Innovation

Die Wieland Prüfanstalt – wichtige Basis für den Erfolg

Kontinuierliche Verbesserung und Innovation bekommen ab 1902 einen festen Rahmen: Die Prüfanstalt ist fortan – abseits des Alltagsbetriebes – nicht nur für die Qualitätssicherung, sondern auch für die Entwicklung neuer Legierungen und Fertigungstechnologien verantwortlich.

Innovation und Qualität stecken von Anfang an in den Genen von Wieland. Schon der Gründer Philipp Jakob Wieland erweitert sein Produktangebot, indem er neue metallurgische Verfahren entwickelt und zur Produktionsreife bringt. Und dies immer verbunden mit einem außergewöhnlich hohen Qualitätsanspruch.

Mit dem Beginn der großindustriellen Fertigung Ende des 19. Jahrhunderts kommen aber bisherige Innovationsmethoden des „try-and-error“ an ihre Grenzen – zumal die wissenschaftliche Metallurgie rasante Fortschritte macht und immer komplexere Produktionsprozesse, wie etwa das Strangpressverfahren, Einzug halten.

Vor diesem Hintergrund entscheidet sich Wieland 1902 zu einem wichtigen, damals bahnbrechenden Schritt: Getrennt von den Betriebsabteilungen wird unter der Bezeichnung „Prüfanstalt“ ein zentrales Untersuchungslabor eingerichtet. Anfangs lediglich mit Festigkeitsprüfungen und chemischen Analysen befasst, kommen bald schon metallographische und physikalische Untersuchungen hinzu. Ab 1927 baut Dr. Hans Wieland die Prüfanstalt systematisch zu einer Forschungs- und Entwicklungsabteilung aus, die unter anderem in den 1930er-Jahren den Grundstein für die Leichtmetallverarbeitung legt.

Ein wichtiges Merkmal der nunmehr „Prüf- und Forschungsanstalt“ genannten Einrichtung ist der Transfer des theoretisch Möglichen in das praktisch Machbare. Hierzu werden in der „technologischen Abteilung“ Maschinen und Geräte für die Herstellung und Verarbeitung neuer Legierungen installiert und spätere Produktionsabläufe im kleinen Maßstab simuliert.

Wie wichtig die „Prüf- und Forschungsanstalt“ für Wieland ist, wird 1958 unübersehbar deutlich: In Vöhringen entsteht ein neues, großzügig dimensioniertes Gebäude, in dem auf mehr als 2.600 Quadratmetern Fläche rund 90 – überwiegend wissenschaftliche – Mitarbeiter forschen, entwickeln und prüfen. Etwa auch die Proben aus der Gießerei, die per Rohrpost ankommen und sofort untersucht werden.

Später geht die Prüfanstalt, wie die legendäre Innovationsschmiede intern bis heute genannt wird, in das Wieland Zentrallabor über, die Forschung und Entwicklung wird bei verschiedenen F&E-Abteilungen angesiedelt. Ein wichtiges Erfolgskonzept aber bleibt unverändert: Noch heute werden im „Technikum“ neue Produktionsprozesse zuerst im kleinen Maßstab simuliert und optimiert.

chemisches Labor

Der Neubau von 1958 verfügt über damals hochmoderne Laboratorien wie etwa das bestens ausgestattete chemische Labor.

Zerreißraum

Probe aufs Exempel: Im Zerreißraum der Prüfanstalt werden Bleche, Bänder, Rohre und Stangen auf ihre Festigkeitseigenschaften oder auch ihre Verformungsfähigkeit hin analysiert.

chemische Feinwaage

Gut gehüteter "Schatz":  Diese chemische Feinwaage aus der Frühzeit der Prüfanstalt hat bis heute einen Ehrenplatz im Wieland-Labor.