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Story 048 – 2019 – Sicherheit Fürsorge

Mit Sicherheit eine gute Entwicklung

Innovative Gefahrenvermeidung an den Stückblech-Walzwerken

Mit aufwändigen Entwicklungen und Umbauten macht Wieland die Arbeit an den Stückblech-Walzwerken deutlich sicherer – und verbessert dabei gleichzeitig auch die Ergonomie der Arbeitsplätze.

Das Stückblechwalzen ist in der bisherigen Arbeitsweise eine gefährliche Angelegenheit. Da ist einerseits der Walzspalt, der für den Maschinenbediener eine Einzugsgefahr darstellt. Und andererseits ist das Walzgut selbst eine Gefahrenquelle, z. B. für Schnittverletzungen an der Blechkante oder Verletzungen durch „zurückschlagende“ Bleche. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kam es deshalb in der Vergangenheit an den Stückblech-Walzwerken immer wieder zu schweren Arbeitsunfällen.

Grund genug, um über ein gänzlich neues Konzept für die Bedienung der Maschinen nachzudenken, das weitgehend ohne händische Eingriffe auskommt und damit die Arbeitssicherheit signifikant erhöht. Dieses Ziel wurde durch zwei Maßnahmen erreicht: Erstens durch die Installation von Gurtförderern und Schutzelementen auf beiden Seiten des Walzgerüstes. Und zweitens durch eine Automatisierung der Abläufe. Mit der W59 konnte 2019 bereits die dritte Anlage im Vöhringer Werk auf den neuen Sicherheitsstandard umgebaut werden.

Dieser beugt nicht nur im Normalbetrieb schweren Arbeitsunfällen vor. Auch wenn der Maschinenbediener in Ausnahmefällen Zugang in den Gefahrenbereich des Walzgerüstet braucht – etwa um ein liegen gebliebenes Blech zu bewegen – schützt ihn die Sicherheitseinrichtung: Der Zugang ist erst möglich, nachdem ein Rolltor direkt am Walzgerüst geschlossen wurde.

Eine weitere Gefahrenquelle stellte bis dato das Reinigen der Arbeitswalzen dar – muss doch die Oberfläche bei sich drehenden Walzen bearbeitet werden. Für diese extrem gefährliche Arbeit wurde eine automatische Reinigungseinrichtung entwickelt und eingebaut, die innerhalb des Sicherheitsbereiches arbeitet und keinen direkten Eingriff des Bedienpersonals benötigt.


Das gut durchdachte Gesamtkonzept leistet allerdings nicht nur einen wichtigen Beitrag zu einer erheblich erhöhten Arbeitssicherheit, sondern auch zur Ergonomie: Die physische Belastung der Mitarbeiter wird deutlich reduziert, das Arbeiten in ungünstigen Körperhaltungen vermieden und damit auch die Gesundheit des Maschinenpersonals geschont. Ein schönes Beispiel dafür, wie durch Innovationen spürbare Vorteile gleich in mehrerlei Hinsicht generiert werden können.

Mitarbeiter am Walzwerk

Kein Vergleich: Mussten die Mitarbeiter vor der Umrüstung direkt im Gefahrenbereich Hand anlegen, bedienen sie das Walzwerk heute aus sicherer Entfernung – und deutlich ergonomischer.

Walzwerk Maschine

Das gefährliche Reinigen bei laufenden Walzen übernimmt seit dem Sicherheits-Umbau eine automatisierte Einrichtung. Diese ist auf der Auslaufseite der Maschine innerhalb des über einen Schutzzaun abgesicherten Bereiches angeordnet.