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Story 153 – 1820 – Nachhaltigkeit

Recyclingbetrieb der ersten Stunde

Wieland ist Vorreiter bei der Wiederverwendung von Kupfer

Schon seit jeher ist Wieland bestrebt, den wertvollen Rohstoff Kupfer und Kupferlegierungen möglichst nachhaltig einzusetzen. Dies geschieht durch komplexe Recyclingmaßnahmen, die dafür sorgen, dass heute rund 85 Prozent aller Wieland-Produkte aus Rücklaufmaterial entstehen.

Recycling ist seit einigen Jahrzehnten in vielen Bereichen eine Selbstverständlichkeit: Verpackungen, Papier, Kleidungsstücke und viele andere Alltagsprodukte werden längst nicht mehr einfach weggeworfen, sondern aufbereitet und erneut dem Wertstoffkreislauf zugeführt. Das schont Ressourcen und leistet damit auch einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz.

Weniger bekannt ist, dass Wieland bereits Rohstoffe recycelte, als es das Wort im allgemeinen Sprachgebrauch noch gar nicht gab. Der Grund ist einfach: Kupfer ist ein teures, weltweit gefragtes Metall. Und es lässt sich ohne Qualitätseinbußen beliebig oft einschmelzen und zu neuen Produkten verarbeiten. Wobei nicht selten der reine Materialwert die Bearbeitungskosten eines Produktes um ein Vielfaches übersteigt. Deshalb gilt seit der Unternehmensgründung 1820 der Grundsatz, Schrotte wie Stanzreste oder Drehspäne, aber auch fertigungsbedingte Rückläufe in einem Kreislauf in den Herstellungsprozess zurückzuführen. Der Gedanke an einen Metallverlust ist bei Wieland also seit jeher ein „No-Go“ – auch wenn er ursprünglich von wirtschaftlichen Erwägungen geprägt war.

Eine besondere Herausforderung liegt dabei auch Legierungen zu recyceln. Das setzt voraus, die Stimmigkeit oder Reinheit einer Mischung genau zu kennen. Nur so können Legierungen wieder zu sortenreinen Metallen oder genau definierten neuen Legierungen recycelt werden. Deshalb entwickelte Wieland schon früh mit intensiver Forschungsarbeit vielfältige Methoden, um die Bestandteile von externen Rücklaufmaterialien exakt zu analysieren, intern eine sortenreine Trennung einzuführen und im Metalllager verschiedenste Rezepturen für die einzelnen Legierungen bereitzuhalten. Dabei gilt: Je verlässlicher die Zusammensetzung einer Legierung bestimmt werden kann, desto höher ist ihr materieller Wert.

Auf dieser Basis ist mittlerweile eine ausgedehnte Recyclingindustrie für Kupfer und Kupferlegierungen entstanden. Mit großartigem Erfolg: In Europa werden diese Werkstoffe heute zu nahezu 100 Prozent recycelt – teilweise mit speziellen Weiterverarbeitungsschritten wie Raffination oder Elektrolyse.

Auch einige Wieland-Produkte werden heute zu 100 Prozent aus recyceltem Material gefertigt; im Durchschnitt gilt eine Quote von rund 85 Prozent als Messlatte. Ein wichtiger Beitrag zur Nachhaltigkeit, auf den Wieland zu Recht stolz sein kann. Zumal die Verwendung recycelter Metalle bei der Halbzeugproduktion den CO2-Ausstoß um bis zu 90 Prozent reduziert.

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Wieland Recycling

Stanzreste

Stanzreste lassen sich nicht vermeiden. Umso wichtiger ist es, das wertvolle Material zu recyceln und so dem Wertstoffkreislauf erneut zuzuführen.

Ausgangsmaterial für neue Vorprodukte

Kein Schrott, sondern wertvolles Ausgangsmaterial für neue Vorprodukte. Entscheidend hierfür ist die genaue Analyse und Trennung nach Legierung.